Ein Allstar-Projekt, wie es im Buche steht: Sänger Whit Crane, Ex-UGLY KID JOE und einstiger Keith Caputo-Ersatz bei LIFE OF AGONY trifft auf Drummer Roy Mayorga (Ex- und jetzt wieder-SOULFLY, OZZY OSBOURNE) und Logan Mader (Ex-MACHINE HEAD).
Alle Leser, die sich jetzt schreckhaft von dieser Rezi abwenden wollen, weil sie die unvergleichlich bescheidene Wortschöpfung "Nu Metal" aufgrund dieses Line-Ups förmlich riechen können, sollten lieber weiterlesen, denn der Worst Case Scenario ist trotz dieser Konstellation nicht eingetreten, im Gegenteil.
Höhepunkt der Debüt-EP ist fraglos der Einsteiger "Something New", der durch sehr groovendes Schlagzeugspiel und Whit Cranes verhalten eingesetzter Stimme das Zeug zum Hit mit Gänsehaut-Faktor hat.
Bei "Under Water" geht das Ensemble, welches durch den Gitarristen B-Blunt und den Bassisten Kyle Sanders komplettiert wird, etwas härter zur Sache, doch Sprechgesang und anderen Trendshit sucht man hier - zum Glück! - vergebens.
"Inside" beginnt schleppend und steigert sich zu einem gewaltigen Feuerwerk, das dank exquisiter Rhythmsection zu einem großartigen Live-Knaller mutieren könnte. "No Direction" ist ein sehr straightes Stück mit etwas schrägem Refrain, das sich - ebenso wie das abschließende "Need To Never" vor allem im Auto sehr gut machen dürfte.
Bleibt zu wünschen, dass MEDICATION das durchgehend hohe Niveau auch auf dem im Sommer erscheinenden Debüt-Album halten können.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Dominik Winter