Geht es dir auch so, dass du dich auf die letzte TRAGEDY gefreut hast wie ein Rüde aufs Kastrieren, und dann nach dem zweiten Durchlauf feststellen musstest: Mission erfüllt, passt schon, aber Zufriedenheit fühlt sich anders an?! Ganz anders ist das bei PERTH EXPRESS, auf die Platte habe ich mich nicht gefreut, weil ich gar nicht wusste, dass da überhaupt eine kommen würde.
Nach der Split-7" und der grandiosen 10" wäre die Erwartung aber schon um einiges ungeduldiger ausgefallen als bei der neuen TRAGEDY, denn die Jungs hier sind hungriger und sie haben deren Grad der Perfektion noch nicht erreicht, so dass eine Entwicklung nicht ausschließlich durch immer besseren Studiosound und weniger durch diffizilere Songs spürbar ist.
Keine Frage, das hier ist aufregender als die großen Brüder, weil sich hier mehr bewegt. PERTH EXPRESS kratzen, schneiden und hacken sich tief in die Eingeweide, mit einer Brutalität, die den meisten Bands derzeit abgeht.
In die aufgerissenen Wunden gibt es ordentlich grobes Meersalz, und zum Abschluss werden die Male mit rostigen Nadeln mit den allernötigsten Stichen zugezogen. Schönes Siebdruck-Coverartwork, hammermäßige Soundwand - so muss der Soundtrack zum Weltuntergang einfach klingen.
Der Abschluss der grandiosen LP ist bezeichnend und so krönend wie genial, wenn alles in einem übersteuerten Lärminferno zusammenbricht. Danach ist Ruhe und du brauchst keinen weiteren Ton mehr.
Grandios. Live sind die Jungs übrigens ebenfalls ein absolutes Erlebnis. (9)
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