WARPIG

s/t CD

Relapse scheinen durch den Rerelease uralter PENTRAGRAM-Klamotten angefixt worden zu sein, mehr altes Zeug obskurer Hardrock-Bands aus den Siebzigern zu veröffentlichen. Das Debütalbum der Kanadier WARPIG erschien ursprünglich 1969 auf Fronthill Records und wurde dann nochmals 1970 außerhalb Kanadas auf London Records veröffentlicht.

Im direkten, gar nicht mal so unpassenden, Vergleich mit PENTAGRAM lassen sich bei WARPIG aber mehr Einflüsse des Psychedelic Rocks heraushören (das Zeitalter der Hippies war ja auch noch nicht vorbei) und man hatte eine Menge gemeinsam mit den beinahe gleichzeitig startenden, aber um einiges erfolgreicheren DEEP PURPLE.

Die Verwendung von einer stark im Vordergrund stehenden Orgel in beiden Bands mag dafür verantwortlich sein, WARPIG griffen darüber hinaus aber auch zu einem Cembalo, was in Verbindung mit den furztrockenen Gitarren verdammt cool klingt.

Überhaupt waren WARPIG ziemlich lässig und groovig, verloren sich nie in endlosen Dudelparts und behielten trotz einer gewissen Verspieltheit immer den Song an sich im Auge. Unvergänglich gute Musik eben, aus einer Zeit, in der Hardrock noch spannend und aufregend war und nicht stellvertretend für Lahmarschigkeit und Klischee stand.

Wer bei der Nennung von Bands wie LED ZEPPELIN, BLUE ÖYSTER CULT und eben DEEP PURPLE nicht sofort die Beine in die Hand nimmt, sollte WARPIG mal eine Chance geben. Nach anfänglichen Zweifeln bin ich mittlerweile ziemlich begeistert von WARPIG, die angeblich gerade daran arbeiten, das damals nie beendete zweite Album nach über dreißig(!) Jahren fertig zu stellen.

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