Noch eine Dreiviertelstunde und die Uhr schlägt um auf meinen 30. Geburtstag. Und ich sitze daheim und bespreche Platten fürs Ox. Ganz allgemein finde ich das voll in Ordnung, ich werde mich bei Zeiten schon noch feiern lassen.
Dass die Zeit hier allein daheim eine mehr als angenehme ist, liegt nicht zuletzt an der musikalischen Untermalung durch das Debüt des sympathischen dänischen Quartetts, das mir immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.
Wirklich, die machen es immer wieder richtig, in jedem Song aufs Neue. Wie die PAPAS FRITAS zu besten "Helioself"-Zeiten zitieren sie amerikanischen 60er-Pop, ohne ihn nur nachzuspielen, und bringen dabei immer die nötige Prise Melancholie mit ein, damit das Ganze nicht zu sonnig wird, egal wie viele Harmonien und Melodien übereinander gestapelt werden.
Beim Opener "Obvious" fühlt man sich sogar an die SMITHS erinnert - die Trübseligkeit fasst hier aber nie Fuß - und beim standesgemäßen Langsong auch an frühe MERCURY REV (Querflöte!). Wenn ich mir ein wenig mehr Zunder auf Albumlänge wünsche, dann ist das aber auf hohem Niveau gejammert.
Denn bereits mit ihrem Debüt legen THE ELEPHANTS einen Edelstein vor, der DODGY nie so recht gelingen wollte. Ein guter Einstand in ein neues Jahrzehnt. (51:57) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Christian Maiwald