Nope, hier herrscht keine Geschlechterverwirrung vor, Alex ist hier die Kurzform von Alexandra, und dann macht das mit dem "Miss" auch wieder Sinn. Die Dame kommt aus Chicago, liebt ihre Voice-Effektbox und entsprechend verzerrt, hallig und noisy sind die Vocals dann auch.
Ihr "Red Orchestra" (Miss White selbst spielt Gitarre) liefert dazu den lässig-lärmigen Background inklusive Piano, ebenfalls mit lotsa distortions, was im Endergebnis wie eine durch einen Drogennebel wahrgenommene Mischung aus STOOGES, THE JESUS & MARY CHAIN, VELVET UNDERGROUND, MC5 und SUICIDE klingt.
Reichlich Superlative, ich weiß, und klar, die Vorbilder werden nicht erreicht, aber wenn man sich dann noch eine gute Ladung THE PONYS dazuimaginiert, hat man vielleicht auch ohne die CD zu hören eine Vorstellung, was einen erwartet.
Im Vergleich zu den PONYS sind Alex White und Band aber ein ganzes Stück rocknrolliger, shakend auch mal lässig und mit schwerem Sixties-Einschlag ("On time"), während ein Song wie "In a hole" meiner obigen Beschreibung entspricht.
Erstaunlich: Als die vier erwähnten Bands aktiv waren, war die gute Alex nicht mal geboren, und das schließt THE JESUS & MARY CHAIN ein, denn die Dame mit der Robert Smith-Frisur ist gerade mal 19.
Another fine In The Red release, möchte man da abschließen. (29:42) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Joachim Hiller