DEVASTATIONS

s/t CD

"They neither sound like the past or this year's fad" - das sagt Rowland S. Howard, einst BIRTHDAY PARTY, über die ebenfalls aus Australien stammende und erst 2002 gegründete Band. Nun, man möchte sagen, Mr.

Howard muss es ja wissen, aber nein, THE DEVASTATIONS haben nicht nur eine gewisse Verbindung zu Berlin aufgebaut, nein, sie arbeiten auch mit Alexander Hacke von den Neubauten, und sorry, allein diese Australien-Berlin-Neubauten-Howard-Connection schreit nach einem Vergleich mit Nick Cave und BIRTHDAY PARTY, der jedoch allein schon aus musikalischen Gründen angebracht ist.

Verblüffend, dass sich in dieser Hinsicht die Musikgeschichte nach 20 Jahren einfach so zu wiederholen scheint. Und wenn ich hier was von Nick Cave schreibe, dann ist das nicht, was ja mal vorkommt, ein Vergleich, den man sich mit viel Nachdenken rausquetscht, nein, hier atmen die Songs, schon allein wegen des Gesangs von Basser Conrad Standish, der eine dunkle, warme Stimme mit dieser gewissen Verzweiflung darin hat, diese düstere, drohende und zutiefst berührende Stimmung, die mich seinerzeit bei "Your Funeral, My Trial" zum Cave-Fan machte.

Auch die Instrumentierung mit Orgel, Piano und auch mal folkig anmutender Gitarre ist eine weitere Parallele. Denkt man sich dann noch die FLAMING STARS, THE BLACK HEART PROCESSION und DIRTY THREE dazu, ist, denke ich, mittels Superlativen abgesteckt, wie man sich dieses verblüffende Debüt vorstellen muss, an dem Howard so begeistert, dass die DEVASTATIONS "devotees of the song" seien.

Ich jedenfalls bin angesichts dieser wundervoll warmen, runden und exzellent produzierten Platte schon auf den zweiten Longplayer gespannt, der dieser Tage eingespielt wird. Wie wär's mit Mute als Label? (41:39) (09/10)