Wie ironisch: I HAVE NO MOUTH AND I MUST SCREAM tragen ihr Herz auf der Zunge, geben laut Bandnamen aber vor, gar keinen Mund zu haben. Wie dem auch sei: Herzblut ist ganz offensichtlich vorhanden. Zwei Einflüsse bestimmen den Sound der Berliner: Post-Punk und Shoegaze.
Die LP ist LoFi und noisy, die Gitarren lärmen, dazu leise Vocals, die zumeist von Science-Fiction inspirierte Texte vortragen. Cool wird die Platte etwa dann, wenn uns im dystopischen „Colonial law“ ein Polizist darüber aufklärt, dass uns unsere „oxygen license“ aberkannt wurde.
Das Songwriting hängt der Ambition allerdings nach und so würde den Songs, verhuscht wie sie sind, etwas mehr Mystik à la MY BLOODY VALENTINE guttun. Denn dafür, dass I HAVE NO MOUTH von der unersichtlichen Natur der Realität singen, geben sie sich wenig Mühe, die Realität hinter ihrer eigenen Musik zu verschleiern.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #165 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Jan-Niklas Jäger
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #125 April/Mai 2016 und Jan-Niklas Jäger