GARBAGE

s/t

Spontan würde man die 1993 gegründeten GARBAGE wohl in die Alternative Rock-Schublade stecken. Zum einen wegen der Anwesenheit von Butch Vig als Schlagzeuger, der zuvor „Nevermind“ von NIRVANA produziert hatte, neben SMASHING PUMPKINS, SONIC YOUTH, HELMET, SOUL ASYLUM oder GREEN DAY.

Hinzu kam ein vermeintlich provokanter „punkiger“ Bandname, wodurch „sounds like GARBAGE“ dann zu einem recht obskuren Kompliment wurde. Mit der Schottin Shirley Manson holte man sich noch eine mondäne Frontfrau ins Boot, die perfekt den Prototyp des feministischen Bad Girls der 90s verkörperte.

Als das selbstbetitelte GARBAGE-Debüt vor 20 Jahren entstand, war Grunge allerdings schon mausetot und die lauten Gitarren, neben Mansons anrüchigem Auftreten, konnten nur teilweise kaschieren, dass es sich hier um eine stilistisch breit aufgestellte Popband handelte, die auch modernste Produktionsmöglichkeiten geschickt zu nutzen wusste.

Dadurch wirken die insgesamt zwölf Songs des Debüts zwar fast schon etwas überladen, klingen aber auch nach 20 Jahren noch sehr zeitgemäß und vor allem höchst originell. Darunter jede Menge Hits wie „Queer“, „Vow“, „Stupid girl“ und natürlich „Only happy when it rains“, einer der auf perverse Weise wunderschönsten Songs über die dunklen Seiten der menschlichen Existenz.

Die „20th Anniversary Deluxe Edition“ dieses verdienten Klassikers der Neunziger, an den die nachfolgenden vier GARBAGE-Platten nur bedingt anknüpfen konnten, wurde noch um eine zusätzliche Disc ergänzt, darauf enthalten diverse B-Seiten-Tracks aus dieser Phase.