ESB

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Bisher hießen ESB eigentlich ELEKTRONISCHE STAUBBAND, ein sicherlich einprägsamerer Name als die nun gewählte Abkürzung. Dahinter verbergen sich Lionel Laquerrière, Thomas Poli und Yann Tiersen. Letzterer dürfte dabei den größten Bekanntheitsgrad besitzen, denn der Franzose Tiersen hat seit 1995 schon einige Alben aufgenommen, zuletzt für Mute, und komponierte auch den Soundtrack für „Die fabelhafte Welt der Amélie“.

Bei Tiersens 2012er Album „Skyline“ fehlte mir aber trotz der veredelten Klangästhetik die emotionale Ebene. Ein ähnliches Problem könnte man auch mit dem Debütalbum von ESB haben, denn hier scheinen drei ausgewiesene Fans analoger Synthesizer angetreten zu sein, um ihre Begeisterung dafür mit der Welt zu teilen.

Dabei war sicher die größte Gefahr, dass die Platte nicht mehr als einen gewissen musealen Charakter zu bieten hat. Der leicht anachronistische Synthpop des Trios verschleiert auch nicht unbedingt seine Einflüsse, die KRAFTWERK, TANGERINE DREAM, Fad Gadget oder John Foxx einschließen, das Endergebnis ist dennoch äußerst eigenständig und macht auch noch mal deutlich, warum analoge Synthesizer inzwischen solch einen Kultstatus besitzen.

Denn die Sounds, die ESB ihrem Equipment entlocken und dabei den Bogen spannen zwischen reinen Soundscapes und Beinahe-Pop-Songs, besitzen diese spezielle kosmische Qualität, die sich mit modernem Electronica-Instrumentarium nicht vernünftig bewerkstelligen lässt, im besten Fall vielleicht schlecht kopieren.