Hinter dem Namen VAMPIRE könnten sich eine Menge verschiedener Musikstile verbergen. Da kommt es eher überraschend, dass das schwedische Quartett tief in die Mottenkiste greift und einen spannenden Fall von mentaler Instabilität zwischen viel altem Thrash Metal, ein wenig Death Metal, punkigem Sound und geisterhaft verhalltem Gesang bietet.
Auch wenn Thrash Metal in der Hardcore-Szene wegen ähnlicher ideologischer Ansätze durchaus eine gewisse Akzeptanz fand, verzichten VAMPIRE inhaltlich auf politische Ausführungen und widmen sich ganz dem Horrorgenre, zu dem der mit langen Hallfahnen belegte Gesang hervorragend passt.
Was aber in der Punk-Gemeinde durchaus positiv aufgenommen werden dürfte, ist der schredderige Gesamteindruck, hier regiert vordergründig der Spaß an der Sache und nicht technische Finesse, wobei man dem musikalischen Analphabetentum lange entwachsen ist.
Wer darauf kann, dass es auch mal ein wenig Metal an der Wursttheke – Entschuldigung: am biovegan-laktosefreien Ökostand – sein darf, macht mit VAMPIRE gewiss nichts verkehrt. Sehr unterhaltsam.
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