OFF!

s/t

Da ist sie nun, die nicht überstrapaziert langersehnte erste zweite Platte von OFF!. Um es gleich vorwegzunehmen, der Rest darf jetzt gleich wieder erleichtert ausatmen. Wer Veränderungen mit ausufernd epischen Stücken, komplexe Songstrukturen oder Gitarrensoli erwartet, wird bitter enttäuscht werden, denn am Gesamtkonzept hat sich seit den Singles respektive der Singles-Compilation absolut nichts geändert.

Keith Morris beerbt sich immer noch selbst mit seinen drei Mitstreitern, sagt in 40 Sekunden mehr als manch anderer auf zwei Doppel-LPs und bewegt sich musikalisch weiterhin keinen Millimeter über den Tellerrand von BLACK FLAG aus der Prä-Rollins-Ära beziehungsweise „Group Sex“ der CIRCLE JERKS hinaus.

Kurze, geradlinige Songs mit der markanten, angepissten Stimme eines Sängers, der die Originale nicht nur kannte, sondern maßgeblich geprägt hat, weil er dabei war. Soll auch heißen: der darf das! Lediglich die Produktion klingt etwas garagiger (könnte auch sagen: schrottiger) als alle 7“s davor, insofern ist da doch eine kleine Veränderung.

Die Wettlaufzeit, bis wann sich das Konzept ausgereizt hat, läuft in jedem Fall weiter. Wenn’s nach mir geht, kann das einfach so bleiben, wie es ist. OFF! bieten eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen ich mich gerne als „konservativ“ beschimpfen lassen würde.

Andererseits können mich die Leute, die diese Band und diesen Sound nicht goutieren, sowieso gleich dreifach kreuzweise. (Diese Band war auf der Ox-CD #102 zu hören)