Was machen eigentlich Kreativpunks, wenn sie nicht gerade Punk machen? Vielleicht das monumentalste Album der Saison hinlegen. Marc Euvrie jedenfalls zeigt die Symptome des chronischen Workaholismus und tüftelt neben seiner Arbeit bei SUGARTOWN CABARET und KARYSUN noch an trippigen Breakbeats, allerhand Samples, Cello- und Klavierharmonien und abgrundtief fiesen Drones.
Nach sechs Jahren legt der Franzose „The Eye Of Time“ vor, eine düster aufgemachte Trilogie. Seine politische Herkunft verleugnet Euvrie dabei nicht, verlegt sich jedoch mehr auf abgründige Morbidität.
Gut zwei Stunden lang entspinnt er eine düstere Antithese zur Wohlfühl- und Wohlstandsgesellschaft. Während die Atmosphäre von der ersten bis zur letzten Sekunde gleichbleibend dicht und bedrückend bleibt, erlaubt sich „The Eye Of Time“ einige musikalische Ausflüge.
Breakbeats und Drum’n’Bass-Läufe geistern zwischen Doom-Ästhetik und klassisch instrumentierten Passagen hin und her. Überladen und anstrengend ist das – aber genau das macht die Musik Euvries auch aus, verleiht ihr ihre Kraft.
Die apokalyptischen Bilder, die sich beim Hören der 20 Tracks auftun, kommen nicht von ungefähr. Ein absoluter Brocken, der stellenweise Schwächen aufweist, als Gesamtes jedoch mit absoluter Wucht einschlägt.
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