MONTREAL

s/t

Da ist es, das verflixte dritte Album. Und es macht mir die Sache nicht leicht. Die Lieder sind zwar wiedererkennbar MONTREAL, es fehlt ihnen aber deutlich die unverkrampfte Spritzigkeit der Vorgänger, das Tempo wurde zurückgenommen, die gesamte Stimmung ist ruhiger geworden.

Kein einziger Hit hat mich direkt angesprungen, und dass, wo die beiden Vorgängeralben doch quasi Aneinanderreihungen selbiger waren. Ohrwürmer gibt es zwar, die haben sich aber so gut versteckt, dass sie selbst nach wiederholtem Hören kaum hängen bleiben.

Ein Fazit fällt mir schwer. Versucht das Hamburger Trio, „erwachsen“ zu werden? Dafür ist die Musik noch zu poppig und glatt. Oder musste ein neuer Tonträger auf den Markt, um die Karriere nicht auszubremsen? Das kann ich mir nicht vorstellen.

Bliebe noch eine dritte Möglichkeit, nämlich dass die Luft derzeit einfach etwas raus ist – wofür ja auch die Tatsache sprechen würde, dass ihnen nicht einmal ein Titel eingefallen ist. Bleibt zu hoffen, dass MONTREAL beim nächsten Album zu alter Frische zurückfinden und sich nicht in der Beliebigkeit deutschsprachiger Pop-Rock-Bands verlieren.

(Diese Band war auf der Ox-CD #86 zu hören)