Der Kenner überlegt natürlich keine Sekunde lang, was es mit dem Namen auf sich hat: Genau, Chris von HOT WATER MUSIC ist das, und auch Chris von THE DRAFT, Chris von RUMBLESEAT, Chris von THE BLACKTOP CADENCE und Chris von noch ein paar anderen Gainesville-Bands.
Und jetzt eben quasi solo, wenn auch mit Band, also hinter dem Namen. Doch wer nach Chuck Ragans Solo-Aktivitäten jetzt wittert, dass Wollard als Nachzügler in die gleiche Kerbe haut, liegt völlig schief.
Das Album ist viel ausgereifter, weniger reduziert und simpel als das seines Bandkollegen, hat auch wenig von THE DRAFT und HOT WATER MUSIC, sondern ist ein ruhiges, entspanntes Werk, das nichts mit dem in letzter Zeit recht beliebten „Ein Mann und seine Gitarre"-Ding zu tun hat.
Vielmehr ist das titellose Werk ein wundervolles, harmonisches, atmosphärisches, auf laute Töne verzichtendes Album geworden, das mal an Springsteen, mal an DINOSAUR JR erinnert. Herausragend ist der Opener „No exception", wie auch „All the things you know", aber auch die anderen acht Nummern sind entspannter als alles, was man von THE DRAFT und HWM so kennt.
Dabei aber ist es Wollard und seinen SHIP THIEVES gelungen, keine lasche, lahme Indierock-Platte zu machen - er lässt einfach alles punkige Poltern bleiben, stellt die Melodien und seinen Stimme in den Vordergrund.
Unbedingt empfehlenswert! (Diese Band war auf der Ox-CD #84 zu hören)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #84 Juni/Juli 2009 und Timo Iden
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Timo Iden
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #84 Juni/Juli 2009 und Joachim Hiller