STELLA PEEL

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Die CD als kostenlose Dreingabe - ein immer öfter zu beobachtendes Phänomen, so auch hier. Auf einem Foto auf der STELLA PEEL-Website ist dieser Analog-vs.-digital-Konflikt auch schön illustriert: Frau Peel sitzt mit einer Gitarre auf dem Bett, vor sich ein Laptop, daneben drei LPs (BIG BLACK, FRUSTRATION, Jon Spencer).

Und apropos BIG BLACK: Steve Albini hat die zehn Songs innerhalb eines Tages aufgenommen, Bob Weston gemastert, wobei die Reisekosten für die Band aus Frankreich sich in Grenzen gehalten haben dürften: Stella Peel singt und spielt Gitarre, Sylvain Falcou bedient die Drum-Machine und die andere Gitarre.

Dennoch: Kein maschinenhafter Stakato-Noise dröhnt aus den Boxen, sondern spröder, minimalistischer Gitarrenrock zwischen krawalligem Riot Grrrl-Sound à la LE TIGRE oder BIKINI KILL einerseits und SONIC YOUTH andererseits.

Keine besonders fantasievollen Vergleiche, zugegeben, aber durchaus zutreffende. Mal singt Frau Peel (ihr Partner trägt keine Melone ...) auf Französisch, mal auf Deutsch („Mein Köter"), meist auf Englisch, und auch wenn das über die Distanz von zehn Songs nie langweilt, wäre bei einer EP mit vier Tracks weniger aufgefallen, dass Abwechslung nicht unbedingt eine Stärke des Duos ist.