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ANNA SAGE

s/t

Was für eine Musik macht eine Band, die sich nach der Frau benannt hat, die John Dillinger an das FBI verriet? Das Quartett fabriziert eine Soundmischung von allem, was mit Post-Hardcore, Post-Metal in eine Richtung geworfen werden kann, und passt mit dieser Musik zu dem dramatischen Lebenslauf der Namenspatin. Die Bands CONVERGE, THE CHARIOT und BOTCH definieren einen ungefähren Einflussrahmen, den die Pariser kompromisslos bespielen. In ihrem zehnjährigen Bestehen wird nach zwei EPs – „The Fourth Wall“ (2014) und „Downward Motion“ (2018) – nachgelegt. Das Album bietet in insgesamt elf Songs musikalisch unterschiedliche Intensitäten, die sich zwischen frontal entgegenkommenden („Hostile cage“) und ruhigeren, stimmungsvollen Songs („Loveless“) bewegen. Die gute Produktion des Albums stellt genretypisch die Gitarrenklänge in den Vordergrund und es gibt nicht wenige Riffs, die meine Aufmerksamkeit direkt hatten. Die Palette an musikalischen Ideen ist weit gefasst und treibt ihre oft dissonanten Spielchen mit den Hörer:innen. Das positiv Chaotische der Songs gefällt mir und wirkt auch nach einigen Rotationen keinesfalls fad.