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TEENAGE HALLOWEEN

s/t

Vier Sekunden des Openers „Stationary“ vergehen, bis der Gesang einsetzt. Und gefühlt hört dieser im Lauf des selbstbetitelten Debütalbums von TEENAGE HALLOWEEN gar nicht mehr auf. Luke Henderiks (gt, voc) spuckt mit kratziger Stimme fast ununterbrochen Wörter aus und gönnt sich nur wenige Verschnaufpausen. Die Band hält das Energielevel über zehn Songs und die Spielzeit von gut 23 Minuten ziemlich hoch. Das Sextett aus Asbury Park, NJ reichert seinen Punk mit Piano, Saxophon und Powerpop-Elementen an. Jeff Rosenstock, NERVUS, THE HOLD STEADY oder THE WONDER YEARS kommen da als Vergleiche in den Sinn. Inhaltlich geht es in den Songs um den Einfluss von Zwangsstörungen auf Beziehungen („Racehorse“), Depressionen und Gender-Identität („Figwit“), die Diskriminierung von Trans-Personen bei der US-Armee („SMH city“), College-Abbruch („Turn right, goes straight“) oder Punktraditionen folgend um Kapitalismus („Summer money“). Vor meinem geistigen Auge sehe ich schon die Singalongs beim The Fest in Gainesville, FL zu Zeilen wie „There’s a fire and it burns heavy“, „I grew up with horrible people / Giving horrible advice“ oder „Try hard, wake up, that’s all you can do“.