Infernalisch wirkt die Musik von W/V, unvorhersehbar und bedrohlich. Der Auslöser dafür ist Juliana Venters über alle Maßen unkonventionelle Art zu singen. Ihr Gesang ist eingerahmt von den niederfrequenten Bassdrones von James Welburn.
Was Venter singt, hat bis auf ein paar Wortfetzen keinen Bezug zu irgendetwas, keine Richtung, keine Bedeutung, keinen Inhalt. Und somit nichts, was vom Verstand erfassbar wäre. Die Stimme transportiert reine Emotion.
Welburn kreiert Bassfrequenzen, die leiernd und sägend verharren. Beide Musiker haben sich in jedem Moment darauf verständigt, sperrige Experimentalmusik zu spielen, die aus der Umarmung von verzerrtem Bass und entfesseltem Gesang entsteht.
Nach der Aufnahmesession erlebt im Mixing Venters Stimme ein zweites Erweckungserlebnis: Vielfältig moduliert und verbiegt Juliana Venter ihre Stimme. Die Aufnahmen werden im Anschluss verzerrt, geloopt und verdoppelt, was den außerweltlichen Effekt nochmals verstärkt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #143 April/Mai 2019 und Henrik Beeke