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RYLOTH

Avant-Cour

Mit „Avant-Cour“ setzen RYLOTH ein Ausrufezeichen. Denn so eine gute Platte im Niemandsland zwischen Post-Black-Metal und Screamo habe ich lange nicht mehr gehört. Klar gibt es Bands, die einen ähnlichen Background haben, ebenfalls aus dem DIY-Kosmos kommen, die Orthodoxie der Metal-Szene nicht mittragen und sich vielleicht ein bisschen mehr kritische Gedanken machen über das, was so alles abgefeiert wird. Häufig sind die Ergebnisse dann jedoch unbefriedigend – der Sound passt nicht, das Spielerische hakt ein wenig, oder man klaut zu offensichtlich. Bei RYLOTH kann man diese Bedenken getrost vergessen und sich auf ein atmosphärisch stimmiges Stück Musik freuen, denn „Avant-Cour“ liefert in allen Belangen Qualität. Kein DEAFHEAVEN-Ripoff, kein repetitives Draufgeholze mit ein bisschen Post-Rock, nein, RYLOTH finden sich zwischen Black Metal, Post-Hardcore à la PIANOS BECOME THE TEETH und heftigem Ballerscreamo zurecht, ohne den roten Faden zu verlieren oder in die Ödnis abzudriften. Das macht Bock auf mehr, denn mit unter einer halben Stunde Spielzeit ist „Avant-Cour“ ein für dieses Genre angenehm kurzer Spaß.