Die spinnen, die Japaner, eine nicht neue, aber immer wieder aufwühlende Erkenntnis. Die RUINS dürften dabei im japanischen Musiker-Spinneruniversum ganz oben stehen, denn ihr energetisches Hardcore-Gefrickel zwischen Punk und dem brutalen Freejazz eines John Zorn kann man wirklich nur hartgesottenen Gemütern uneingeschränkt empfehlen.
Mich erstaunt dabei vor allem, wie sehr mich die RUINS an die Schweizer ALBOTH! erinnern, die einen streckenweise ganz ähnlichen, kraftvollen und mitreißenden Sound fabrizieren. Ich will jetzt nicht wieder mit den üblichen Irrenhaus-Verweisen kommen, aber der durchkomponierte Wahnsinn von "Vrresto" hat sicherlich mehr mit vertonter Urschrei-Therapie zu tun, als mit Musik im herkömmlichen Sinn.
Spaßig ist auch, daß man teilweise sogar den Eindruck hat, hier die guten alten NO MEANS NO heraushören zu können, natürlich man muß man dazu schon sehr genau die Ohren spitzen. Mir erscheint der durchgeknallte Kosmos der RUINS inzwischen wesentlich prickelnder zu sein, als die üblichen 08/15-Kombos, die wieder nach allem und nichts klingen.
Beinahe richtig entspannend das Ganze, früher wäre ich wahrscheinlich schon nach fünf Minuten um Gnade winselnd in die Knie gegangen.
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