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KAISERS

Ruff ’n’ Rare

Die schottischen Beat-Majestäten knausern in puncto Veröffentlichungen, verglichen mit den japanischen NEATBEATS, die gefühlt den zehnfach höheren Output an Platten haben. Aber Qualität geht vor Quantität, und so ist jede zusätzliche Nummer, die die KAISERS herausbringen, ein Segen für die zeitgenössische Beat-Szene.

Für das Soundflat-Label haben Kaiser George und Kaiser Johnny in ihren Archiven gewühlt und immerhin noch zehn unveröffentlichte Nummern ausgegraben. Darunter sind rare Studio-Outtakes, Live-Versionen und Radiosession-Tracks.

Die Audioqualität ist dabei, das ist dem Zustand der alten Bänder geschuldet, leider nicht der gewohnt kaiserliche HiFi-Beat, es klingt oft rumpelig und kratzig übersteuert. Daher also das „Ruff“ im Plattentitel.

Ist aber letzten Endes egal, denn das Material hat „innere Werte“, ist von atemberaubender Qualität. Gleich mit dem Opener „Treble Twist“ liefern die Jungs einen Treffer ins Schwarze, und es folgt Hit auf Hit.

Da sind „Skinny Minny“ und „New Orleans“, zwei Evergreens, die im Repertoire keiner Star Club-Band fehlen durften. Und dann gibt es ein Remake von „Little devil“ aus dem Album von Kaiser George und den HI RISERS.

„Angel of love“ von der „Whishing Street“-LP mit spanischem Gesang, klingt ein wenig nach LOS SAICOS. Mit Chuck Berrys Twister„Nadine“ kann man nichts falsch machen, ebensowenig mit dem BIG THREE-Smash-Hit „Cavern stomp“.

Arthur Alexanders traurige Ballade „Sally Sue Brown“ schließt nach einer viel zu kurz erscheinenden knappen halben Stunde diese hochvergnügliche 10-Zoll-Scheibe ab, und man kann nur hoffen, dass die Jungs noch genug Material für „Ruff ’n’ Rare #2“ auftreiben.