LOCKTENDER

Rodin

LOCKTENDER aus dem mittleren Westen der USA sind eine der spannenderen Bands, die da mittlerweile irgendwo zwischen Post-Metal und Screamo rumschlawinern. „Rodin“ beschäftigt sich mit vier ausgewählten Skulpturen des französischen Bildhauers Auguste Rodin, dessen Werke Ende des 19.

Jahrhunderts als Wegbereiter der Moderne gelten. Wie man Musik versteinert, führen einem SUNN O))) ja schon seit einiger Zeit vor, wie man andersherum behauenem Stein musikalisches Leben einhaucht, das zeigen LOCKTENDER hier verschiedentlich.

„The burghers of Calais“ nimmt so eine ganze Plattenseite ein und beschreibt monumental die Geschichte hinter jener Skulptur. Dabei prallen Aufschreie und wellenartige Gefühlsregungen und mit bebender Stimme gesprochene Teile aufeinander und geben der Geschichte die nötigen Klangfacetten.

Bemerkenswert, wie nahtlos hier Gesang und Instrumente die Führung aneinander abgeben. Wie aus einem Guss, trotz starken Gegensätzen im Song selbst. „The thinker“ beschreibt die Gedanken eben jenen, dieses mal nicht in zwanzig Minuten, sondern nur in vier.

„Eternal springtime“ ist ein Instrumental mit Streichern, verharrt und schlängelt sich ähnlich umher, wie die zwei Nackedeis in gleichnamiger Skulptur. Den Abschluss bildet das zwölfminütige „The man with the broken nose“, das mehr Interpretation als Vertonung ist.

Nicht nur für Kunststudenten.