Während die berittene Nachtwache die letzte, von gellenden Hufschlägen untermalte Runde dreht, ist einer noch nicht mit der Stimmung gen Feierabend unterwegs. Er reitet spät. Meist sehr lange. Und gern.
Wohin es ihn verschlagen hat, begreift er oftmals erst, wenn er nach seinem Rausschmiss, auf dem Rücken liegend, das im Wind hin und her schwingende Schild der Taverne seiner meist unfreiwilligen Wahl zu lesen gezwungen ist.
Dort hat er mit Sicherheit tolle Geschichten gehört, selbst welche zum Besten gegeben und sich nebenbei auch noch mit Alkohol den Weltschmerz von der geschundenen Literatenseele gehobelt.
Stets tat er gut daran, all die fremden, ihm anvertrauten Gedanken und Geschichten aufzuschreiben und uns daran Teil haben zu lassen. In dieser oder jener Form. Aber, lieber Rocko Schamoni: Besingen lass die Welt und ihre Wunder doch die Sänger dieses bekackten Planeten.
Schreiben, mein ansonsten frei von Fehl scheinender Held, schreiben kannst und sollst du reichlich, bitteschön! Aber singen, oder so etwas ähnliches wie singen, zur Musik, also zu etwas, das so ähnlich klingt wie Musik, das überlass doch einfach denen, deren Feder stumpf, ihr Gespür für diese Form der Kunst jedoch nicht gerade derart abwesend ist, wie das deine und das deiner Freunde aus der kleinen Maschine es zu sein scheint.
Ich bitte dich darum. Und um Verzeihung, für diese Respektlosigkeit eines Fans. Aus der Tiefe meines Herzens.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #70 Februar/März 2007 und Jörkk Mechenbier