ROBERT ALTMAN'S LAST RADIOSHOW

Es betrübt mich zwar etwas, das sagen zu müssen, aber Robert Altmans letzter Film (auf DVD als normale und Special Edition erschienen) ist kein richtig großer Wurf geworden, ähnlich wie es auch Kubricks EYES WIDE SHUT nicht war.

Altman, der Ende letzten Jahres verstarb, hat sich hier zwar bemüht, an alte Glanzleistungen wie NASHVILLE anzuknüpfen, aber so recht gelungen ist ihm das nicht. A PRAIRIE HOME COMPANION – so der Originaltitel und gleichzeitig der Name der Radiosendung, um die es hier geht – kommt über einen wirren, episodenhaften Gesamteindruck nicht hinweg.

Das Ganze soll so eine Art Liebeserklärung an das gute, alte Radio sein, wo es um den letzten Abend einer beliebten Radiosendung geht, bevor diese ihre Pforten schließen muss. Ähnlich wie in NASHVILLE, wo er den Country-Betrieb satirisch aufs Korn nahm, bombardiert Altman den Zuschauer in seinem Ensemble-Drama geradezu mit unterschiedlichsten Charakteren und springt dabei zwischen schön inszenierten Musiknummern und ausgewalzten, teilweise unangenehm prätentiösen Dialogszenen hin und her.

Zusätzlich verwirrt Altman den Zuschauer mit seltsamen Film-Noir-Elementen und dem Auftritt von Virginia Madsen als Engel, was aber nicht so recht zu der sonstigen eher altersmilden Betrachtung der Eitelkeiten im Showbiz passen will.

A PRAIRIE HOME COMPANION besitzt mit Lily Tomlin, Meryl Streep, John C. Reilly, Woody Harrelson, Tommy Lee Jones und Kevin Kline – selbst Party- und Pleite-Girl Lindsay Lohan macht hier einen guten Eindruck – eine beachtliche Darstellerriege, die auch alles gibt, aber nicht verhindern kann, dass der Film überwiegend aus losen Enden besteht, die mal mehr mal weniger amüsant sind und viel Leerlauf produzieren.

Robert Altman hat in seiner langjährigen Karriere so viele großartige Filme gedreht, dass man sich nicht unbedingt mit dem schwachen A PRAIRIE HOME COMPANION abgeben muss, da lohnt es mehr, 3 WOMEN, NASHVILLE, THE LONG GOODBYE, MCCABE & MRS.

MILLER oder MASH ein zweites, drittes oder viertes Mal anzuschauen. Und wer einen wirklich schönen Film über das Chaos während einer Radiosendung sehen will, sollte besser zu Koki Mitanis WELCOME BACK, MR.

MCDONALD greifen.