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RIVER OF DEATH

Der schottische Thriller-Autor Alistair MacLean hat bis zu seinem Tod im Jahr 1987 um die 30 Kriegs- und Spionageromane geschrieben, von denen nicht wenige Bestseller wurden wie gleich sein zweiter Roman „Die Kanonen von Navarone“ von 1957, der 1961 erfolgreich verfilmt wurde. Fast die Hälfte von MacLeans Romanen wurde auch verfilmt, die Qualität nahm allerdings ähnlich wie die seiner Vorlagen ab den Siebzigern deutlich ab. Wobei nur wenige auf MacLean-Geschichten basierende Filme deren Raffinesse wirklich auf die Leinwand bringen konnten. Da ich „Fluss des Grauens“ von 1981 niemals gelesen habe, entging mir bisher auch, dass dieses mittelmäßige Spätwerk MacLeans auch verfilmt wurde und hierzulande als „River Of Death – Fluss des Grauens“ erschien. Sicherlich auch wegen Hauptdarsteller Michael Dudikoff, einem dieser Actionstars aus der zweiten Reihe der 80er-Jahre-Trash-Schmiede Cannon ähnlich wie Chuck Norris oder Jean-Claude Van Damme. Regisseur Steve Carver hatte sein Handwerk zumindest bei Roger Corman erlernt und drehte später auch zwei Chuck Norris-Filme, blieb allerdings immer ein Mann fürs Grobe. Dazu muss man auch „River Of Death“ zählen, der nach dem letztjährigen Mediabook-Release als Amaray-Blu-ray in guter Qualität veröffentlicht wurde (eine DVD gibt es auch). Das Ganze erinnert stark an die „Indiana Jones“-Filme mit Dudikoff als blassem Harrison Ford-Ersatz, der in dem etwas überkomplizierten Plot im Amazonasregenwald einen ehemaligen Nazi-Arzt aufspüren soll, an dem sich gleich drei Personen wegen früherer Untaten rächen wollen. „River Of Death“ entpuppt sich dabei als etwas holperiger, einem Comic-Heft entsprungener Naziploitation-Vertreter, der dank exotischer Dschungelkulisse und Schauspiel-Veteranen wie Herbert Lom, Robert Vaughn und Donald Pleasence seine Schauwerte besitzt.