Instrumentalmusik aus Deutschland? Wohl der größte weisse Fleck auf der musikalischen Landkarte! Da erinnert man sich höchstens an obskure Filmmusiken aus den 60er & 70ern und an ´n paar unwichtige Surf-Combos, die den Ami´s meilenweit hinterherhecheln.
Gäbe es da nicht CARNIVAL OF SOULS, die unermütlich ihr ganz spezielles Ding durchziehen. Studentenmusik, höre ich jetzt schon wieder einige schreien, aber für ihre Hörerschaft können die Jungs selber nichts, wenn ihr dreckiges Pack sie konsequent ignoriert! Natürlich muss man etwas mehr Zeit mitbringen, um in dieses kleine und liebevoll gestalltete Universum einzutauchen.
Da gibt es keine vorgefertigten Phrasen oder stupide 3-Akkord-Songs! Natürlich haben sie auch einen Hang zu längst vergessenen Melodien, Fernsehserien, Kultobjekten und Barmusik. Zwischen Melancholie und Kitsch kriegen sie aber immer noch die Kurve und zaubern unverkrampft eine nett Melodie aus dem Zylinder, oder überraschen uns mit Klängen aus unserer Kindheit.
Das Ganze garniert mit einem ironischen, weisen und zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht. Toll...
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #40 September/Oktober/November 2000 und Carsten Vollmer