RISE: BLOOD HUNTER

Neben Zombies haben im Filmbereich auch Vampire gerade wieder echte Hochkonjunktur, wobei mit 30 DAYS OF NIGHT auch mal wieder ein echtes Highlight dabei war. Bei Sebastian Gutierrez' RISE: BLOOD HUNTER hat es nur zur Videopremiere gereicht, was sicherlich daran liegt, dass inhaltlich kein wirkliches Neuland beschritten wurde.

Allerdings gelingt es Gutierrez, dessen stilsicheres Creature Feature SHE-CREATURE (DER TODESENGEL AUS DER TIEFE) mir bereits schon gut gefiel, die Versatzstücke des Genres zu einem durchweg unterhaltsamen Film zu kombinieren, was man von substanzloser, penetrant aufgeblasener Grütze wie etwa PERFECT CREATURE nun wirklich nicht sagen kann.

Wobei der große Pluspunkt hier sicherlich Lucy Liu heißt, die nicht nur bezaubernd aussieht, sondern auch ihre etwas eindimensionale Rolle mit echtem Leben füllt - im wahrsten Sinne des Wortes.

Denn nach einer Vampir-Attacke im Zuge ihrer journalistischen Recherchen wegen eines verschwundenen Mädchens erwacht Sadie Blake als Untote im Leichenschauhaus und macht sich in Folge auf die Suche nach den Verursachern.

Also ganz klar kein Autorenfilm, dafür gewinnt Gutierrez durch seine konsequente "Style over substance"-Attitüde, die RISE einen angenehmen Comic-Touch verleiht und dessen Blut & Titten-Sleaziness ästhetisch wertvoll verpackt.

Und das Verrückte dabei ist, so richtig viel sieht man von Frau Liu gar nicht, in deren Vertrag wahrscheinlich genau vermerkt war, aus welchen Blickwinkeln man sie filmen durfte, was aber nichts daran ändert, dass einen ihr sexy Rachefeldzug prächtig bei Laune hält, langweilig wird es eigentlich nie.

Auch der Gore hält sich in Grenzen, aber es dürfte wohl die insgesamt morbide Stimmung sein, die die spärlichen Splatterszenen anrüchiger macht, als sie letztendlich sind. Hätte man wohlmöglich mit einem besseren Drehbuch mehr draus machen können, aber im Rahmen seiner Möglichkeiten ist RISE: BLOOD HUNTER effektiver, als einem irgendwelche Möchtegernkritiker wieder mal weismachen wollen.

Aber vielleicht bin ich auch einfach nur dem Charme von Frau Liu erlegen - wer könnte einem das verdenken? Interessanterweise erschien von RISE inzwischen eine gut 20 Minuten längere "Unrated"-Fassung in den Staaten, die den Film nicht nur verlängert, sondern auch diverse Umschnitte aufweist, über deren positiven Nutzen man sicher streiten kann, was schon wieder interessanter ist als der übliche "Director's Cut"-Unsinn.

Bei der deutschen DVD handelt es sich allerdings nur um die ungeschnittene R-Rated-Fassung, wo man aus den angeführten Gründen durchaus mal einen Blick riskieren kann.