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JULIE CHRISTMAS

Ridiculous And Full Of Blood

Ich muss gestehen, dass mir Julie Christmas bis zu ihrer Kollaboration mit CULT OF LUNA auf deren Album „Mariner“ gänzlich unbekannt war. Zweifellos war es die Stimme dieser Frau, die dieses Album maßgeblich geprägt hat und es damit bis heute zu einem Highlight in meiner Sammlung macht. Auch für ihre eigene Musik lässt sich am ehesten der Begriff „beeindruckend“ bemühen, denn der Wahnsinn, den die blutverschmierte Dame auf dem Cover ausstrahlt, ist hier in jedem Song förmlich greifbar. Für deren Umsetzung hat sich Julie Christmas diverse Musiker eingeladen und Laura Pleasants und Johannes Persson sind nur zwei der Namen, die erahnen lassen, wohin die musikalische Reise geht. Hier gibt es wuchtigen Post-Metal-Donner genauso wie nervenzerrende Noise-Teppiche oder pluckernde Elektronika als wesentliche Bestandteile der Songs, durch die sich Ms. Christmas singt, schreit und bedrohlich faucht. Meine Frau sagte, so würde sie es sich vorstellen, dass es klingt, würde Björk auf einem Metal-Festival versuchen, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Das trifft es beeindruckend gut.