Eine Grindcore-Supergroup ist ja genau betrachtet so etwas wie ein satanistischer Katholik, so gegensätzlich verhält sich der Begriff zur Intention von Grindcore. Trotzdem wird für die US-Band MURDER CONSTRUCT, die sich eben aus Leuten von EXHUMED, CATTLE DECAPITATION, BAD ACID TRIP und FETUS EATER zusammensetzt, dieser Begriff gerne benutzt.
Supergroups produzieren nun bekannterweise meist Mist, MURDER CONSTRUCT sind jedoch, wenn auch nicht Neuerfinder des Rades, immerhin eine Ausnahme von dieser Regel. Die knappe halbe Stunde Spielzeit nutzen die Herren ganz einfach dazu, alles niederzumähen, was sich ihnen in den Weg stellt.
Die Songs rasen, sind aber irgendwie eingängig, die Stimme von Travis Ryan ist manisch, auch wenn er hier auf den klaren Gesang verzichtet, der CATTLE DECAPITATIONs aktuelles Werk beinahe unentbehrlich macht.
Der Mann ist die personifizierte Wut und Bösartigkeit, von Treffen in dunklen Seitenstraßen würde ich Abstand nehmen, er hasst unüberhörbar alles und jeden. Das ganze Feuerwerk funktioniert aber nur deshalb, weil hier gestandene Musiker am Werk sind, die mit ganzem Herz bei der Sache sind, trotzdem aber nicht Fünfe gerade sein lassen und mit reichlich Präzision und Groove zu Werke gehen.
Nicht neu, aber sehr gut gemacht. Relapse besinnen sich glücklicherweise auf ihre Kernkompetenz.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #105 Dezember 2012/Januar 2013 und Ollie Fröhlich
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #94 Februar/März 2011 und Ollie Fröhlich