„Requiem“ in die Fantasy-Schublade zu stecken, würde zu kurz greifen. Realistisch ist Albert Mitringers Abgesang auf einen Heldenepos nicht, ein konkretes Genre ist damit aber noch lange nicht gefunden. Mitringers oft seitenweise komplett buchstabenfreien Zeichnungen erzählen in fast filmischen Versatzstücken von einem verstorbenen Kämpfer, der aus dem Jenseits versucht, seine eigene Lebensgeschichte zu rekonstruieren. Ein geschickter erzählerischer Kniff, den Mitringer auf seine Auseinandersetzung mit dem Rollenspiel „Dungeons & Dragons“ zurückführt: „Beim Rollenspiel war es immer unglaublich interessant (und manchmal auch unglaublich frustrierend), dass man als [...] ‚Game-Master‘ gewaltige Geschichten zusammenstellen kann, aber deine Protagonisten (aka die Spieler) unterm Strich von dir unabhängig sind und machen können, was sie wollen.“ Mitringer schmeißt also eine Grundidee in den Raum, lässt seine Protagonisten dann einfach mal laufen und schaut, was am Ende dabei rumkommt. Eine diffuse schwarzweiße Welt, die dank eingestreuter kolorierter Szenen so etwas wie einen roten Faden bekommt.
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