Debüt einer Münchner Band irgendwo zwischen Rumpel-Oi! und ein wenig Offbeat mit ziemlich vielen Singalongs und dem einem oder anderen „Oi! Oi! Oi!“. Rauh und dabei ohne diesen nervenden aufgesetzten Gröl-„Gesang“, der eigentlich bei Streetpunk-Bands Usus ist. KASSENGIPHT erinnern dabei an TRINK ZEHN, JESUS SKINS oder die Punk-Songs der PORTERS. Was mir musikalisch eigentlich ganz gut gefällt, fällt bei den Texten leider massiv ab. Der von „Null Toleranz“ geht überhaupt nicht. Erst werden vermeintliche sexuelle Fantasien von Frauen beschrieben – wohl eher die eigenen – und von homosexuellen Männern, hier ist die Band tolerant, um dann zum Schluss auf „Vergewaltiger und Kinderficker“ zu schwenken – diese Kurve muss Mann erst mal kriegen. Der Text endet mit „Euch Abschaum gönn ich wirklich nur den Strick – keine Toleranz“, Aussagen wie ich sie eigentlich nur aus der rechten Ecke kenne. „Ein Baum, ein Strick ...“ Die übrigen Songs drehen sich um das gewohnte unpolitische Oi!-Standardrepertoire, Streetpunk als Way of Life, Männerfroindschaften, Underdog und Rebell für immer, Kneipen, Randale auf der Straße und so weiter. Da sich auf telefonische Nachfrage sowohl Band als auch das Label zwar von AfD und PEGIDA distanzieren, nicht aber vom Text und zum Aufruf zur Selbstjustiz und Todesstrafe, gibt es da nur eins: Ab in die Tonne!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Triebi Instabil