REIGNS

The Widow Blades

Das Jahr 1978, irgendwo in der englischen Provinz: Ein Blizzard hat die Gegend heimgesucht. Als er sich legt, ist eine Frau verschwunden. Zurückgelassen hat sie nichts außer ein paar abrupt endenden Fußspuren und einen Haufen umgedrehter Kleidung.

Ob man den mysteriösen Mythos für bare Münze nimmt, ist eine Sache. Die andere jedoch ist, dass er perfekt zu „The Widow Blades“ passt. Das Duo REIGNS hat sich für die elf sinistren Songs mit leicht transportablem, wetterresistentem Equipment auf Spurensuche begeben.

Von minimalem Neo-Folk über den herausragenden Düsterpop-Hit „I will burn for this“ bis zum 20-minütigen Finale „The mounds“ tauchen die beiden Musiker tief in die Abgründe der Nacht ein.

Obwohl das Album seine Längen hat und das bedeutungsschwangere Doppel-Crooning der Briten schnell die Nerven strapaziert: Eine atemberaubende Beklemmung stellt sich ein, wie bei einem etwas überdramatischen Psychothriller.

Einer ohne Auflösung: Antworten zum Schicksal der verschwundenen Millicent Blades haben sie nicht gefunden, sagen die beiden.