Schade aber auch: da gefällt einem eine Platte so gut, dass man sich wünschen würde, die Band auch mal live vor sich zu haben, und dann stellt man fest, dass die sich zwischen Aufnahme und Veröffentlichung aufgelöst hat.
Reflector kamen aus Kansas City, tourten in den USA mit den GET UP KIDS und liessen sich vom Break auch nicht durch die daraus resultierende steigende Popularität abhalten. Apropos GET UP KIDS: das aus drei Buchstaben bestehende Wörtchen, das jetzt dem einen oder anderen auf der Zunge liegen mag, vergessen wir einfach ganz schnell wieder, denn vor fünf oder zehn Jahren hiess das einfach nur Indie-Rock, und was anderes ist es auch heute nicht, was REFLECTOR machen.
Gefühlvolle Gitarrenmusik, mit einer gut abgestimmten Balance aus Wut und Aggression einerseits, Melancholie und Gefühl andererseits. So wird man hier nie wirklich laut, sondern kommt immer nur - wohl kalkuliert - knapp an die Schrei- und Rock-Grenze heran, begeht andererseits aber auch nicht den Fehler vieler neuer Drei-Buchstaben-Bands, weinerlich und lasch rum zu eiern.
Tja, und wo all die Melodien hingegangen sind? Keine Ahnung, aber hier sind noch genug versammelt, um das Album zu einer angenehmen, aber auch nicht wirklich spektakulären Angelegenheit werden zu lassen.
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