Funny Animal-Comics haben in der US-amerikanischen Comiclandschaft schon lange ihren festen Platz. Allerdings, wie Reed Waller Ende der 1970er erkannte, ohne jegliche erotische Komponente. Also beschloss er, diese Lücke zu füllen und veröffentlichte ein paar Strips mit reichlich primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen und einigen zünftigen Beischlafszenen in „Vootie“ und „underground comix“ bevor 1984 der erste eigenständige „Omaha“-Band erscheint. Während die Anfänge noch recht eindimensional auf das Zeigen möglichst viel nackter Körper – in diesem Fall von Katzen mit Menschenkörpern – ausgerichtet sind und eher am Rande Kritik an der gesellschaftlichen Pseudoprüderie und Doppelmoral üben, bringt Kate Worley ab 1986 als Szenaristin ein wenig mehr Stringenz in die Handlung und baut „Omaha“ zunehmend in Richtung Kriminalsoap mit explizit erotischer Note um. Nach einem Autounfall Worleys und dem anschließend bei ihr diagnostizierten Darmkrebs verlangsamt sich das Erscheinen der Reihe ab dem Ende der 1980er Jahre, bis sie schließlich Mitte der 1990er ganz zum Erliegen kommt. Als Waller und Worley 2002 beschließend, die Serie wiederaufleben zu lassen, erkrankt Worley nochmals schwer und stirbt schließlich 2004 noch vor der Fertigstellung des Szenarios. Bemerkenswert ist hier, dass nicht nur Standard-Hetero-Sex als selbstverständlicher Teil des Alltags dargestellt wird, sondern auch bi- und homosexuelle Komponenten, körperliche Behinderungen und psychische Erkrankungen als normale Bestandteile des menschlichen Daseins abgebildet sind. Band 2 ist für Oktober angekündigt. Warum die Leser:innen auch am Stück zu Ende lesen lassen?
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #152 Oktober/November 2020 und Anke Kalau