Dass die katalanischen REDBANNER eine dezidiert politische Band sind, kann selbst der Laie vom Namen her ableiten. So weit, so gut. Und eine interessante Idee war es mit Sicherheit, als viertes Album in zwölf Jahren Bandgeschichte, ein Konzeptalbum zu machen, bei dem jedem Titel eine Jahreszahl zugeordnet ist, dem jeweils thematisierten regional- beziehungsweise weltgeschichtlichen Ereignis entsprechend: Sei es 1492 und „La conquesta del paradis", der Spanische Bürgerkrieg in gleich zwei Songs, 1936 „La primavera del terror" und 1938 „Quan miràvem el cel", oder der Vietnamkrieg in „Xarop Vietnamita" 1958.
Die Geschichtsstudentin im mir findet die Idee zwar, wie gesagt, recht cool, aber der Musikfan in mir ist von so viel Politik und Geschichte auf einem Album einfach erschlagen. Erschwerend kommt hinzu, dass das Album musikalisch über den Status der Mittelmäßigkeit leider nicht hinauskommt.
Der eine oder andere Songs geht zwar ganz gut ins Ohr, doch insgesamt bleibt als Fazit der Eindruck: Netter Streetpunk, der aber über die Länge des Albums, immerhin knappe 52 Minuten, doch sehr eintönig wird.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #85 August/September 2009 und Claudia Luck