Foto

RED MECCA

Stay

Das schwedische Duo RED MECCA, benannt nach dem Album von CABARET VOLTAIRE von 1981, musiziert auf diesem Doppelalbum in einer Range von dunklem Synthie-Pop bis zu melancholischen Club-Beats. Das ist weniger abgründiger als bei ihren schwedischen Kollegen FEVER RAY um Karin Dreijer, reicht aber auch hin bis zu einem zehnminütigen Ambient-Track wie „Flight“ und Ausprägungen von Light-Industrial. Der eindringlichen Gesang von Susanne Jonsson, der mitunter an Anisa Romero (SKY CRIES MARY) erinnert, reicht von dynamischen Club-kompatiblen Tönen, wie bei „Eyes on Mars“, bis zu fast flüsternd, um dann wieder zur vollen Kraft zu erwachen. „Without a house, without a door“ ist ein dunkles Epos mit wuchtigen Wänden aus Synthies, Industrial-ähnlichen Soundscapes und fragmentarisch-verzerrtem Drone-Schimmern. Jan Strandqvist schafft dystopische und futuristische Klangwelten, suggestiv-düstere Electronica in Reinkultur. Und tatsächlich erinnert „Stay“ mit seinen auch üppigen, fein-strukturierten Tracks teilweise an die späten CABARET VOLTAIRE, als sich die Pioniere aus Sheffield längst von apokalyptischen Tracks wie „Nag nag nag“ gelöst hatten. Jan Strandqvist hat einen Hintergrund in einer der einflussreichsten Punk/Post-Punk-Bands Schwedens in Gestalt von BRÄNDA BARN.