RED FANG

Whales And Leeches

RED FANG haben seit 2009 eine erstaunliche Karriere hingelegt. Durch die großartigen, sehr humorvoll-selbstironischen Videoclips wurde besonders die Online-Gemeinde schnell in den Bann gezogen. Doch wenn man es genau nimmt, ist die Band weder im Besitz einer den Heavy Metal rettenden Weltformel noch sonderlich innovativ.

Aber die eben erwähnte Antihelden-Attitüde in Kombination mit einem wahnsinnig guten Gespür für Hooklines und Gänsehaut-Riffs macht dieses Quartett aus Portland nicht nur außergewöhnlich, sondern zu den Hoffnungsträgern des fast übersättigten Marktes an Stoner/Alternative/Sludge-Bands.

Gleichzeitig gilt es nun, sich zu behaupten, steht doch das dritte Album kurz vor der Veröffentlichung. Die Erwartungshaltung ist nach dem großen „Murder The Mountains“ extrem hoch – und „Whales And Leeches“ setzt noch einen drauf.

Schon der Opener bläst jegliche Skepsis weg. Der Stil ist – selbstredend – der gleiche geblieben, nur hat man an den Details gefeilt: Der Gesang ist facettenreicher, die Arrangements ausgefeilter und die Songs abwechslungsreicher.

Auch die Produktion (für die wieder Analog-Maniac Vance Powell engagiert wurde) ähnelt dem Vorgänger, ist aber transparenter, detailverliebter und atmosphärischer. „Whales And Leeches“ ist also der richtige Schritt nach vorne, genau zur richtigen Zeit.

(Diese Band war auf der Ox-CD #110 zu hören.)