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RED EYE

„Red Eye“ war einer der letzten Filme, die Wes Craven vor seinem Tod im Jahr 2015 drehte, danach entstand nur noch 2011 der schwache vierte Teil der „Scream“-Reihe, den diese prägende Figur des amerikanischen Horrorkinos der Siebziger und Achtziger der Nachwelt hinterließ. Zu Cravens Klassikern mit Kultstatus zählen vor allem „Das letzte Haus links“ von 1972 und „Nightmare – Mörderische Träume“ von 1984, aber auch mit „Die Schlange im Regenbogen“ gelang ihm 1988 noch ein interessanter Horrorfilm über die Ursprünge des Voodooglaubens auf Haiti. Wie viele andere legendäre Horror-Regisseure der Siebziger erlitt Craven danach einen starken Bedeutungsverlust, bis er durch „Scream“ und die beiden Fortsetzungen zwischen 1996 und 2000 auf clevere Weise den Horrorfilm neu beleben konnte. Im selben Jahr wie „Red Eye“ entstand auch der recht sympathische Werwolf-Film „Verflucht“. Mit dem sehr ökonomisch inszenierten, aber sehr effektiven Thriller „Red Eye“ begab sich Craven dann erfolgreich auf für ihn eher ungewohntes Terrain, und triggert damit trotz gewisser Plausibilitätsprobleme geschickt mit dem Fliegen verbundene Ängste, was vier Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September sicher noch eine ganze andere Wirkung besaß als heute. Was als vermeintlich harmlose Romcom beginnt, in der eine Hotelangestellte (Rachel McAdams) bei einem Nachtflug (die deutsche Entsprechung von „Red Eye“) auf den von Cillian Murphy gespielten charmanten Jackson Rippner (Wer denkt da nicht an Jack the Ripper?) trifft, wird schnell ein ruppiger, spannender Geschlechterkampf, denn Rippners Jobbeschreibung („Government overthrows, flashy high-profile assassinations. The usual.“) war dummerweise nicht als Witz gemeint. „Red Eye“ erschien jetzt das erste Mal auf Blu-ray und ist auch als 4K Ultra HD-Version erhältlich.