„Yore“ heißt auf Deutsch „Urzeiten“. Und wenn man von Geschichten aus Urzeiten ausgeht, dann passt es konzeptuell ziemlich gut, dass hier düstere Lovecraft-artige Gruseltexte mit einer klassisch leidenden Doom-Stimme à la Ozzy Osbourne dargeboten werden.
Besonders das Lied „Azathoth“ zeigt ganz direkt, dass man sich thematisch bei dem amerikanischen Meister des Horrors bedient. Passend dazu sind die sechs überlangen Songs meist zähfließender Doom Metal, teils mit Sludge- und Fuzz-artigen Elementen.
Das ist so weit nichts Besonderes, daher freut es einen umso mehr, wenn das spanische Quartett gelegentlich aus dem üblichen Doom-Schema ausbricht und einen Song wie „Waves“ nach sechs Minuten ohne Vorankündigung in einer Art Flower-Power-Nummer umwandelt, inklusive Westerngitarren, Bongos und Querflöten-Leads! Ohne diese gelungenen Ausbrüche gen Psychedelic- und Hippie-Rock wäre das Debütalbum zwar ein durchaus solider, wenngleich kein weltbewegender Einstieg in die Musiklandschaft.
Insgesamt kann „Tales From The Days Of Yore“ allen Doom-Fans empfohlen werden, die von diesem Genre nie genug bekommen und kleinen Experimenten gegenüber offen sind.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #167 April/Mai 2023 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #139 August/September 2018 und Henning v. Bassi
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Arndt Aldenhoven