TUKATUKAS

Red Blood

Punkrock gibt es überall – und eben auch auf La Réunion, jener Insel im Indischen Ozean, östlich von Afrika und nahe Mauritius gelegen. La Réunion ist ein französisches Übersee-Departement, gehört also zur EU, über 330.000 Menschen leben da.

Auf tourende Bands aus anderen Teilen der Welt zu hoffen braucht man bei so einer isolierten Lage wohl nicht, also gründet man einfach selber eine – und das taten die fünf TUKATUKAS vor einigen Jahren.

Mit „Chaleur Tropicale“ erschien 2011 ihr erstes Album auf dem engagierten Mass Productions-Label aus Rennes, dem nun „Red Blood“ folgt, das mich rundum begeistert. Wer allerdings aus der tropischen Lage von Réunion folgert, dass hier irgendwelche kitschigen Ethno-Einschläge in der Musik auftauchen müssten, hat sich getäuscht: TUKATUKAS spielen sehr druckvollen, hervorragend produzierten Punkrock mit einem latenten Ska-Einschlag, wobei dieser Ska-Eindruck eher durch den prominenten Einsatz eines Saxophons entsteht, mit einem steten Wechsel von knüppeligen und groovenden Passagen.

Die Texte sind teils französisch, teils englisch, und irgendwie erinnern sie mich an ihre Landsleute BURNING HEADS, an eine hardcorige, verschärfte Version von CITIZEN FISH mit einer Ladung frühe VOODOO GLOW SKULLS.

15 Songs finden sich auf dem ungestümen, ungemein feurigen und durch das oft wie eine zusätzliche Stimme eingesetzte Saxophon so „anders“ wirkenden „Red Blood“, ich bin wirklich begeistert und mitgerissen.

Auch der melodisch-grölige Gesang, bei dem Frontfrau Laetitia durch ihre Mitmusiker oft mehrstimmig unterstützt wird, passt perfekt zur Musik. Eigentlich würden die TUKATUKAS eine hervorragende Vorband für Jello Biafra und Band abgeben ...