Album Nr. 2 von ECSTATIC VISION aus Philadelphia, die bisher ein sehr überschaubares Gesamtwerk vorweisen, denn außer zwei Longplayern gab es bisher nichts. Bei Songlängen von fünf bis 14 Minuten taugen ECSTATIC VISION allerdings auch nicht wirklich zur Single-Band, denn ihre Stärke liegt in ausufernden Instrumentalparts.
Dieses Ausloten der kosmischen Weiten von Rockmusik ist natürlich mal wieder fest in den Siebzigern verwurzelt und praktiziert eine mitreißende HAWKWIND-Verehrung, wie man sie auch von MONSTER MAGNET (als die noch gut waren) oder den New Yorkern WHITE HILLS kennt.
Den Titel „Raw Rock Fury“ darf man dabei als Motto de Ganzen verstehen, denn noch mehr als auf dem Debüt „Sonic Praise“ steigern sich ECSTATIC VISION bei ihrem speziellen „Krautprogbikermetal“ tatsächlich in eine wilde und möglichst rauh aufgenommene Rock-Raserei, wo erst beim letzten 14-minütigen Track „The twinkling eye“ kurzzeitig das Tempo rausgenommen wird, die Ruhe vor dem Sturm, um sich dann in noch mal so richtig in ein grandios exzessives Finale hineinzusteigern.
Das (wahrscheinlich bewusst) etwas verunglückte Artwork mag zwar etwas zu sehr auf Siebziger getrimmt sein, die musikalische Wucht von „Raw Rock Fury“ ist aber absolut zeitgemäß.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #146 Oktober/November 2019 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Thomas Kerpen
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #138 Juni/Juli 2018 und Thomas Kerpen