Deutsche Rapmusik ist ja spätestens seit den FANTA4 salonfähig. Tja - was soll ich euch nun von dieser neuen Scheibe berichten - mit Rap an sich konnte ich noch nie sonderlich viel anfangen. Aber ich sehe dies jetzt einfach mal so, dass ich ANARCHIST ACADEMY im Rapspektrum im entferntesten Sinne mit CHUMBAWAMBA im Dance/Popbereich vergleiche.
Textmäßig erinnert mich das alles an intellektuelle TON-STEINE-SCHERBEN. Mag sein, dass mich aus diesem Grund ANARCHIST ACADEMY deshalb etwas mehr interessieren als so manche andere deutsche Rapperformation.
Produktionstechnisch einwandfreie Aufnahmen. Der Bass groovt dir durch die Gedärme, sehr geil die Klangfarbenvielfalt des Schlagzeugs und die angenehmen Bläsersamples. Nebenbei dezentes Geskrätsche! Wenn die Message der Anarchisten nicht ganz so offensichtlich radikal wäre, würde ich prognostizieren, dass Nummern wie "Ein schönes Lied", "Leaving you", "Wenn die Nacht am tiefsten ist" (übrigens ein Drum&Bass-Stück) oder "Spiel nicht mit den Dschungelkindern" durchaus radiokompatibel wären.
Vielleicht erreicht diese Scheibe die nötigen Verkaufszahlen, um den Kiddiekram zu verdrängen. Aufgrund meiner Rap-Inkompetenz keine Wertung - eure eigne Meinung ist in diesem Fall besonders gefragt!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #110 Oktober/November 2013 und Marko Fellmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #30 I 1998 und Simon Brunner