Randy Starr, Jahrgang 1930, wollte eigentlich Zahnarzt werden, doch deutlich erfolgreicher waren seine Gehversuche als Songschreiber. Ab Mitte der Fünfziger schrieb er Material für Connie Francis, das KINGSTON TRIO und später auch für Jackie Wilson. Richtig abräumen konnte er aber mit den zwölf Nummern aus seinem Fundus, die Elvis Presley seinerzeit persönlich für die Soundtracks verschiedener seiner Filmchen auswählte. Da der „King“, bekanntlich professionell vorproduzierte Demos verlangte (siehe auch P. J. Probys Elvis-Demo-Sampler auf Bear Family), spielte Starr zwischen 1963 und 68 etwa siebzig Songs ein, die die Blaupause für die Soundtrack Songs werden sollten. Der Gesang stammte dabei zumeist von Starr, aber auch Kenny Karen, Malcolm Dodds sowie Jerry Keller standen mal am Mikro und croonten im besten „Presley Style“ Songs wie „Viva Las Vegas“ (keine Parallele zur später veröffentlichten Version erkennbar!), „Yellow rose of Texas“ und „Kissin’ cousins“. 35 dieser Titel wurden hier zusammengestellt und mit allen verfügbaren technischen Kniffen im bestmöglichen Sound remastert. Lediglich ein einziger dieser Demotracks fand bislang den Weg ans Licht; der Rest ist hier zum ersten Mal zu hören! Man darf keine Offenbarungen erwarten, denn das Material der Elvis-Filme war nun in der Regel künstlerisch eher mager, und dass es der größte Teil der Songs gar nicht in die Filme geschafft hat, ist auch nicht verwunderlich. Trotzdem ein schönes Zeitdokument.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #174 Juni/Juli 2024 und Gereon Helmer