RAH BRAS

Whohm CD

Bislang kannte ich von dieser extrem seltsamen Band nur das 2001 erschienene Album "Ruy Blas!", das damals als LP auf Day After herausgekommen war, während auch da Lovitt die CD veröffentlicht hatte. Seit zehn Jahren ist das Trio bereits unterwegs, und "Whohm", die neue Platte, enthält die Art von Musik, wo ich mir Sorgen zu machen beginne um die geistige Gesundheit der Akteure, so strange und eigenwillig ist das alles.

Elektronica, Wave-Pop, strange technoide Beats, asiatisch anmutende Melodien - RAH BRAS drehen alles durch den Wolf und erzeugen dabei Lieder von bestechender Schönheit und anmutiger Fremdheit, denen man sich einfach nur hingeben muss.

RAH BRAS sind meilenweit entfernt von hippem Dance-Punk, haben mehr was von Psychiatrieinsassen mit Sampler und Keyboard als vom hippen Szene-Act, übertreffen selbst die legendären MAN ...

OR ASTRO-MAN? an Wirrheit. Und dabei ist "Whohm" vom Grundprinzip her sogar wirklich eingängig, irgendwie gefällig, nur traut man dem Frieden nie so ganz, kann sich nicht sicher sein, ob hinter dem Lächeln, dem Pop-Fragment nicht ein blutiges, rostiges Messer, eine noisige Gitarrenattacke und Distortion lauert.

Nun, wer mit MELT BANANA, THE LOCUST oder QUINTRON befreundet ist, der darf auch etwas seltsam sein. Kommen im Frühjahr (wieder) auf Tour, nicht verpassen bitte. (31:05) (09/10)