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TELESCOPES

Radio Sessions (2016-2019)

Nach COMET GAIN und THE MONOCHROME SET reiht sich mit TELESCOPES nun die dritte Veröffentlichung in die Live-Sessions-Serie bei Tapete Records ein. Die ersten drei Tracks wurden 2016 in L.A. bei Part Time Punks Radio aufgenommen, Tracks vier und fünf 2017 in Liverpool, UK in den Material Studios und die beiden letzten 2017 im dänischen Aarhus während der Tapetown Sessions. Warum „2016-2019“ im Titel steht, erschließt sich mir da zwar nicht, aber gut, hat bestimmt seine Gründe. Fünf der sieben Tracks knacken die 7-Minuten-Grenze, was schon einen ziemlich eindeutigen Hinweis darauf liefert, was den geneigten Hörer hier erwartet: epische Drone-Experimente mit von dicken Noise-Schichten bedecktem Pop-Appeal, ein auf CD gebanntes TELESCOPES-Live-Erlebnis ohne den optischen und haptischen Input. Wie bei den TELESCOPES in den letzten Jahren üblich, wechselt die Besetzung bis auf Mastermind Steve Lawrie munter durch, und das ist durchaus hörbar. Während L.A. sehr feedbacklastig ausfällt, dominiert in den Liverpool-Sessions ein hypnotisch mahlender Bass, der in Aarhus von archaischen Drumsounds abgelöst wird. Allen gemein ist der düstere Grundton, der auf eine nicht wirklich erklärbare Weise ganz tief vergrabene Instinkte anzusprechen scheint. In Musik übersetzte Hirnströme. Sehr creepy.