Das Pariser Quartett um Sängerin Solen gibt es seit 2002, und dies ist mit der ersten zweiten LP leider bereits ihr Abschiedsprodukt, da sich die Katzen inzwischen aufgelöst haben. Die Namensgebung geschah nach Auskunft von Solen aus antisexistischen Motiven, in Solidarität mit den Sex-Arbeiterinnen der Sechziger Jahre in Brixton eben (wobei „Guns of Brixton“ von THE CLASH auch noch eine Zutat war).
Drei Songs singt sie auf Englisch (darunter „Don’t take me for granted“, das bekanntlich aus der Feder von Mike Ness stammt), doch richtig stark kommt sie erst in ihrer eigenen Muttersprache rüber.
Kampfgeist, Energie und auch Charme paaren sich, getragen von einem sehr abwechslungsreichen Gitarrenspiel von Mathieu, zu einer äußerst hörenswerten Melange. Französisch ist fürderhin leider nicht meine Lieblingssprache, doch diese LP verlässt den Plattenteller wirklich nicht so schnell und macht Spaß, sofern es abseits der politischen Statements erlaubt ist, sich zunächst rein auf die positive musikalische Wirkung zu beziehen.
Beiliegend ist auch noch ein Poster in Filmplakat-Optik und rückseitig die Texte. Einen alibimäßigen Anspieltip verkneife ich mir, da jeder Song „en France“ eine eigene Stärke besitzt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #119 April/Mai 2015 und Markus Franz