DON CABALLERO

Punkgasm

Don Cab, wie sie Eingefleischte nennen, sind seit nun mehr anderthalb Dekaden ein Garant für fantastisch mathematischen Postrock. Nach drei Jahren Wartezeit erscheint nun das zweite Album auf Relapse Records, ein ziemlich schwermetallhaltiges Label für eine Band, mit einem so hohen experimentellen Faktor.

Nachdem Ian Williams 2003 die Band verließ und zu den BATTLES wechselte, war es um die Frickel-Künstler ein wenig still geworden. Bandmitglieder kamen und gingen, aber Schlagzeuger und Gründungsmitglied Damon Che blieb und holte sich mit Gitarrist Eugene Doyle (CRETA BOURZIA), sowie Jason Jouver an Gitarre und Bass (TEDDY DUCHAMP' S ARMY) zwei kompetente Kollegen ins Boot.

Dass die Chemie stimmt, das merkte man schon beim exzellenten Vorgängeralbum "World Class Listening Problem", wo es eher sperrig und rumpelig zuging. Dagegen fließen die Stücke auf "Punkgasm" teilweise nur so dahin, zwar mit einem hohen experimentellen Anteil, aber vieles ist eingängiger und rockiger.

Der Dunkelheit des Postrocks wird hier fast mit einer infantilen Leichtigkeit begegnet - und man horche auf: es ist das erste DON CABALLERO-Werk mit Gesang! Da war es wohl an der Zeit, mit Traditionen zu brechen.

Ohne Zweifel haben sich die Jungs mit ihrem sechsten Studioalbum wirklich Mühe gegeben, das spiegelt sich auch in dem wohlklingenden Titel wider, der allerdings mit dem Innenleben desselben so viel gemein hat, wie eine Küchenschabe mit einem Schwan.

(9)