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BEN WOOD INFERNO

Psycho Mania

Neuigkeiten von den Wiener Trashmaniacs: Für die Produktion des neuen, sechsten Albums hat man sich einen Synthesizer angeschafft. Mit dessen Fauchen und Blubbern erhalten die neun Nummern, die für „Psychomania“ eingespielt wurden, ein beunruhigendes, nervöses Flair. Das kann in den besten Momenten die zivilisationskranke No-Wave-Szenerie aus dem New York der frühen Achtziger in Erinnerung rufen. Leadshouter Wood feuert erneut aus allen Rohren, wie ein von dunklen Geistern besessener Derwisch. Seine Begeisterung für Helden des Kaputt-Rock wie Jeffrey Lee Pierce und (unüberhörbar) Jon Spencer ist hier Markenzeichen und Ausdruck einer finsteren Leidenschaft für Abseitigkeiten und Abgründe. Elemente von Protopunk und Garage.Rock definieren seine „Psychomania“, und mit verdienten Mitstreitern wie Jiro Schlecht von GET WELL SOON und Vera Mohrs ist auch dieses Album abermals von Lukas Wiltschko im Sonics Studio in ein standesgemäß ruppiges Soundgewand gekleidet worden. Keine Musik für stille Stunden der Zweisamkeit, es sei denn, man möchte sich gemeinsam so richtig umschütten, bis der Arzt (oder die Polizei) klingelt.