PROUD TO BE PUNK

#13

„Punk is resistance“ steht hier fett auf der Rückseite, und also per se politisch, ansonsten wäre es wohl kaum etwas, auf das einer wie der Jan aus Leipzig stolz sein könnte. Ein hoher Anspruch geht oft mit Enttäuschungen einher, da ist verständlich, dass Jan manchmal Lust hätte, die Brocken einfach hinzuwerfen – stattdessen ist sein Fanzine schon wieder eine ganze Ecke umfangreicher geworden.

80 engbedruckte Seiten und keine Inhaltsangabe, es ist ein bisschen wie eine Wundertüte, und immer wenn ich es aufschlage, gibt es etwas anderes zu entdecken: hier das lange Interview mit den Machern des Luzerner Romp-Fanzines, dort die Vorstellung einer überregionalen Kampagne „Wir bleiben alle!“ mit dem Ziel, selbstorganisierte Räume zu erkämpfen und verteidigen, dann der wie üblich überraschend umfangreiche Sachsen-Szene-Report.

Und immer wieder das A im Kreis – ob im Gespräch mit dem AutorInnenkollektiv von „Libertad para todos“, einem „Medium Thüringer AnarchistInnen“, oder der Band STURZFLUG und ihr „Anarchist Raw Punk Terror“.

Ausführlich vorgestellt werden auch die israelischen Aktivisten „Anarchists Against The Wall“, dazu passend an anderer Stelle die Filmdoku „Jericho’s Echo – Punk Rock in the Holy Land“ ...

Angemerkt sei noch, dass sich Jan bei alldem hier nun keinesfalls zum Szenepolizisten aufspielt, was nicht zuletzt sein Artikel „Political Correctness – Fluch oder Segen?“ beweist.