Erst Ende des Jahres hatten die drei fleißigen Carney-Brüder aus Virginia zwischen der ganzen Farmarbeit noch Zeit gefunden, das Album „Sea Voids“ aufzunehmen. Das war allerdings nur in einer auf 1.000 Stück limitierten Vinyl-Edition erhältlich und ging dementsprechend etwas unter.
Ihr aktuelles fünftes Werk „Living“ ist allerdings wieder ganz regulär auf CD erhältlich, an dem rohen, auf echtes Live-Feeling bedachten Sound hat sich natürlich nichts geändert, das die Carneys im heimischen Studio mit einer Zweispur-Bandmaschine an acht Abenden aufnahmen.
Eine nach wie vor skurrile Mischung aus Neil Youngs „Re-ac-tor“-Album, dem bluesigen Hardrock von BLUE CHEER und der stoischen Riff-Zelebration der MELVINS, oft mehr Jam-Session als richtiger Song.
Diesmal hat man allerdings das Gefühl, dass PONTIAK ihren druckvollen Drone-Country-Hardrock verstärkt in meditative Neo-Folk-Bereiche abdriften lassen würden, teilweise mit schöner Orgel-Begleitung, wo der ansonsten noisige Gitarrensound der Carneys etwas in den Hintergrund tritt.
Oder man klingt gleich nach Black Metal, wo bei den Kühen sicher die Milch sauer werden dürfte. PONTIAK lassen sich zwar immer noch nicht genau kategorisieren, geschweige denn wirklich verstehen, aber die unprätentiöse Kompromisslosigkeit ihrer speziellen Herangehensweise ist faszinierend und stellt eine echte Bereicherung dar.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #131 April/Mai 2017 und Thomas Kerpen
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